Denkzeichen für die 27 Erschossenen

Der Entwurf “Gedenken an die 27″ ist in der optischen Gestaltung sowie der Materialwahl ein Gegenstatement zu dem vorhandenen Gedenkstein innerhalb des Lagers. Warum?

Die historische und politische Vereinnahmung der Opfer und deren Manifestation in Stein war für mich ein Aspekt ein anderes Material zu verwenden. Aber auch das Material weckt gewisse Konnotationen, die ich vermeiden will. Steht Travertin im Zusammenhang mit den Bauten und Denkmälern in der Zeit von 1933 – 1945 eine große Rolle, so hat Beton in der Materialikonogrphie eine ebenso politische Bedeutung.

Idee:

Die Aufgabe lautet, ein Denkzeichen zu entwickeln, das den 27 hingerichteten Menschen gerecht wird. 27 Individuen, Opfer eines Willkürregimes, herausgerissen aus dem Leben. Das gewählte Gestaltungsprinzip ist die Faltung. Die Faltung drückt Facettenreichtum ebenso wie Entfaltungspotenzial aus. Als Vorbild und Grundstruktur für die entstandene Figur dient die antike Statue. Die als Schönheitsideal geltende Darstellung des Menschen (beispielsweise des David von Michelangelos in der Renaissance) hat eine ganz bestimmte Haltung, die Erfindung des Kontrapost, die sich über Jahrhunderte halten soll. Es gibt ein Standbein, das eine Verwurzelung ausdrücken kann und ein Spielbein, das für Leichtigkeit stehen kann. Diese idealisierte Darstellung wird in der Faltung abstrahiert in der Art eines kubistischen Bildes, indem Verbindungslinien zwischen anatomischen und statisch notwendigen Punkten gezogen werden. Hieraus ergeben sich bei dreidimensionaler Darstellung Flächen, die schließlich das Denkzeichen ausmachen.
Als Material dient bearbeitetes Edelstahl. Dieses Material ist ein neues Medium und hebt sich von der Materialikonographie des vorhandenen Gedenkstein innerhalb des Konzentrationslagers deutlich ab. Das Material ist aufgrund seiner Bearbeitbarkeit und aufgrund der statischen Besonderheit, die sich aus der Anatomie ergibt trotz geringer Auflagefläche stabil. Die Oberfläche ist von der Betrachterseite rau. Doch wenn man genau hinsieht, ist sie innen poliert und dadurch spiegelnd. Hier befinden sich die Namen der 27 Opfer in Spiegelschrift eingraviert in das tief verwurzelte “Standbein” des Körpers, sich spiegelnd in dem leichteren, die Seele abbildenden “Spielbein”.

L’idée:

L’exercise est de développer un symbole de mémoire qui souviendra les 27 personnes exécutées. 27 individués, étant victimes d’un régime de l’arbitraire qui a volé leurs vies.
Le principe de création est celle du plissement. Le plissement exprime toute la richesse des facettes ainsi que le grand potentiel de l’épanouissement. La statue antique sert comme exemple et structure principale pour la figure créée.
La figuration de l’homme sert comme idéal de beauté prenant une certaine pose, l’invention de contrapposto, que doit rester pour des siècles. D’un côté, il y a une jambe de soutien que signifie l’enracinement, et de l’autre côté, il a y une jambe libre symbolisant légèreté. Cette présentation idéalisée sera abstraite dans le plissement, en forme d’un image cubique en tirant des lignes de connections entre des points anatomiques et ceux-ci nécessaire pour la statique. Ces lignes résultent en surfaces tridimensionnelles que faisons finalement le symbole de mémoire.
Le matériel est l’acier affiné. Ce matériel est un médium nouveau que se diffère de l’iconographie du matériel du monument commémoratif déjà existant sur le camp de concentration. Ce matériel est extrêmement stabil à cause de sa maniabilité et ses particularités statiques. Du point de vue de l’observateur, la surface est rude. Mais si on regarde exactement, la surface est polie à l’intérieure et miroitante. La-dedans on trouve les noms des 27 victimes, engravés en écriture spéculaire sure la jambe de soutien du corps et reflectants dans la jambe légère que signifie l’âme.